Dritter Offener Hörsaal – Demokratischer Zusammenhalt: Die Verantwortung der Wirtschaft
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CC: BY-NC-ND 4.0 by Tobias EbbingMit dem Offenen Hörsaal lädt die Cusanus Hochschule interessierte Bürger_innen, Freund_innen und Förder_innen der Hochschule zu einem Austausch über relevante gesellschaftspolitische Themen ein. Als zentraler Bestandteil des gesellschaftlichen Dialogs der Hochschule sollen die öffentlichen Vorträge mit anschließender Diskussion eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schlagen.
Der Dritte Offene Hörsaal fand am Dienstag den 13. November 2018 mit dem Thema ‚Demokratischer Zusammenhalt: Die Verantwortung der Wirtschaft‘ statt. Prof. Dr. Silja Graupe, Professorin für Ökonomie und Philosophie und kommissarische Präsidentin der Cusanus Hochschule, begrüßte zu ihrem Vortrag etwa einhundert interessierte Gäste in der Alten Güterhalle in Kues. In ihrem Vortrag thematisierte sie den Zusammenhang von Demokratie und Wirtschaft: Was macht gesellschaftlichen Zusammenhalt aus und wie kann dieser gestärkt werden? Wodurch wird dieser Zusammenhalt gefährdet und welche Rolle kann die Wirtschaft spielen, um ihn zu erhalten und zu fördern? CC: BY-NC-ND 4.0 by Tobias EbbingEingeleitet wurde der Vortrag mit einer Hörprobe von Edvard Griegs Orchesterstück ‚In der Halle des Bergkönigs‘. An diesem Beispiel machte Silja Graupe deutlich, dass das Gelingen eines Konzerts nur möglich ist, wenn die einzelnen Musiker_innen nicht nur ihr Instrument und die Partitur beherrschen, sondern aufmerksam gegenüber den anderen sind, auf sie hören und eingehen.
Dieses Beispiel des gemeinsamen Musizierens, wo Erfahrungen gestaltet werden, lässt sich nach Prof. Dr. Silja Graupe auch auf öffentliches Handeln in einer Demokratie übertragen: Auch hier gehen Menschen miteinander um, in dem sie aufeinander achten und durch Einhaltung allgemeiner Regeln und Normen auf ein gemeinsames Ziel hin agieren.
CC: BY-NC-ND 4.0 by Tobias EbbingEine solche Interaktion hält die Gesellschaft zusammen und auch die Demokratie wird in diesem Sinne immer wieder neu aufgeführt. Im Bereich der Wirtschaft geht diese Erfahrung eines gemeinsamen, schöpferischen Handelns allerdings durch die Zunahme von genormten, arbeitsteiligen und rationalisierten Arbeitsprozessen mehr und mehr verloren, was – im Bild der Musik – zu zunehmender Disharmonie und zu gesellschaftlichen Verwerfungen führt.
Hier ist ein Umdenken in unserer heutigen Ökonomie notwendig. Sie muss den Menschen wieder den nötigen Raum geben, um sich auf das Fremde und den Anderen einzulassen und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Zeit zu suchen.