
Unter dem Titel „Gemeinsinn und Gemeinwohl. Wie Wirtschaft Sinn macht. Für alle“ hielt Silja Graupe am 29. November 2019 die wissenschaftliche Keynote auf der ersten internationalen Konferenz zur Gemeinwohl-Ökonomie, veranstaltet an der Hochschule Bremen. Hier versammelten sich Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus aller Welt, um ihre Forschungsergebnisse zur Gemeinwohl-Ökonomie vorzustellen und den Diskurs zwischen Theorie und Praxis zu stärken.
Die Gemeinwohl-Ökonomie stellt ein ethisches Wirtschaftsmodell dar, in dessen Kern es um die Orientierung der Wirtschaft am Gemeinwohl, die Kooperation und das Gemeinwesen gehen soll. Silja Graupe machte in ihrem Vortrag deutlich, dass ein solches Modell einen kompletten „Ortswechsel des Denkens“ erfordert: Weg von der Vorstellung von der Wirtschaft als eines Wettbewerbsspiels hin zur Leitidee der Ökonomie als eines unendlichen Spiels mit dem Ziel, möglichst viele Spieler*innen zu integrieren und endlos fortgesetzt zu werden. Ein solcher Ortswechsel wiederum benötige die Bildung des Gemeinsinns; jenes moralischen und visionären Sinns, der eine sinnstiftende und improvisierende Gestaltung des Gemeinwohls in komplexen Umgebungen überhaupt erst möglich macht.
Die Konferenz wurde vom 28.-30. November 2019 von der Hochschule Bremen zusammen mit dem Forschungsverein der Gemeinwohl-Ökonomie, Wien, unter dem Titel „Economy for the Common Good – A Common Standard for a Pluralist World?” ausgerichtet. Die Cusanus Hochschule und den Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie e.V. verbindet seit mehreren Jahren eine Kooperation in Forschung und Lehre.