Nachruf auf Silke Helfrich (1967-2021)

Vergangene Woche ist Silke Helfrich viel zu früh von uns gegangen. Wir sind tief bestürzt. Als Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung trauern wir um eine Alumna, eine Weggefährtin und eine unermüdliche Pionierin zukunftsfähigen Wirtschaftens.

Silke hätte als Lehrende an die Hochschule kommen können. Ihr Wunsch war es aber, hier zu studieren. 2014 schloss sie sich dem ersten Pionier-Jahrgang der Hochschule im Master Ökonomie an, die es zu dem Zeitpunkt noch gar nicht im akkreditierten Status gab. Den dafür nötigen Pioniergeist brachte Silke nicht nur mit, sondern stiftete ihn auch immer wieder aufs Neue. Stets zeichnete sie sich durch eine bemerkenswerte Begeisterungsfähigkeit aus – in beide Richtungen: Sie begeisterte, etwa für den Entwurf einer Mustersprache des Commoning, und ließ sich begeistern, von Menschen und Themen, die eine neue ökonomische Bildung auf den Weg brachten.

Wie kaum jemand anderes konnte Silke Inhalte mit Lebenserfahrung verbinden. Sie vermochte es, abstrakte Sachverhalte mit unendlich vielen Geschichten aus ihrer bemerkenswerten Biographie, die sie durch die ganze Welt geführt hat, lebendig werden zu lassen. Und ihre Interventionen waren ihrerseits immer auf konkretes, erfahrbares Wirtschaften aus. Sie dachte vor, um ein praktisches Commoning zu ermöglichen. Und sie lebte vor, wie diese Praxis in unterschiedlichsten Kontexten aussehen kann, aus der heraus sie dann wieder weiter dachte. Sie war Vordenkerin und Aktivistin zugleich, kurz: sie war Gesellschaftsgestalterin im besten Sinne des Wortes.

Silke begleitete den Aufbau unseres Studierendenvereins maßgeblich, u.a. auch bei der Entwicklung seines solidarischen Stipendienmodells. In ihrem Engagement war sie sich für nichts zu schade: sie schenkte Zeit, Geld, Rat und Hände. Nach Abschluss ihres Studiums begleitete sie unsere Hochschule weiter, zuletzt in Form eines Beitrages zu unserer Corona-Ringvorlesung.

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Silkes visionäre Kraft und ihr tatkräftiges Einstehen für eine freiere, gerechtere und lebendigere Gesellschaft wird der deutschen Bildungs- und Forschungslandschaft fehlen. Wir werden gerne unseren Beitrag dazu leisten, ihr Schaffen zu würdigen und weiterzutragen. Als Ort der Lehre, der Forschung und des gesellschaftlichen Dialogs ist uns dies Anliegen und Auftrag zugleich.

Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren engsten Wegbegleiter:innen.

Spendenempfehlung
Im Gedenken an Silke und zur Fortsetzung ihres Wirkens für die Commons ist geplant, eine Stiftung zu gründen. Spenden werden vorläufig treuhänderisch vom gemeinnützigen Commons-Institut e.V. verwaltet und direkt nach Gründung vollständig an die neue Stiftung überwiesen.
Spendenkonto:
Commons-Institut e.V.
IBAN: DE04 4306 0967 2048 8912 00
BIC: GENODEM1GLS
Zweck: Stiftung für die Commons