Mit zwei Presseartikeln bringt die Cusanus Hochschule ihren Ansatz für eine Gemeinsinn-Ökonomie in die Debatte.
In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau skizzierte der Präsident der Cusanus Hochschule, Prof. Dr. Reinhard Loske, die Umrisse einer gemeinwohlorientierten Ökonomie mit Blick auf die Klimakrise. Loskes zentrale These: So wichtig ökonomische Anreize wie CO2-Steuern für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik sind, so wenig ändern sie doch an den tieferliegenden ökonomischen Ursachen der Erderhitzung, die vielmehr in der Vertreibung des Gemeinsinns aus der Ökonomie und vor allem der ökonomischen Lehre begründet liegen.
Hier sieht Loske ein großes bildungspolitisches Potential: “Unser Ziel als Cusanus Hochschule ist es, Gesellschaftsgestalter_innen auszubilden, die an der Wiedereinbettung der Ökonomie in soziale Bezüge und die Natur arbeiten können, etwa an der Frage, wie wir soziale Sicherheit von ressourcenverschlingendem Wachstum abkoppeln können” (das vollständige Interview finden Sie hier).
Auch in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung taz erörterte Loske die Frage, ob die heute vorherrschende Form der Wirtschaftswissenschaft einen relevanten Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten kann. Sein Fazit fällt kritisch aus: Sowohl bei theoretischen Postulaten als auch bei praktischen Empfehlungen hält die Standardökonomik an einem nicht mehr zeitgemäßem Verständnis vom Markt als einer Art natürlicher Ordnung fest. Durch dieses Beharren auf einer kritiklosen Marktaxiomatik bekommt sie die zentralen Ursachen der Klimakrise nicht in den Blick und läuft Gefahr, wie schon bei der Finanzkrise ‚sprachlos‘ zu bleiben.
Loske plädiert dafür, Wirtschaftswissenschaft in Lehre und Forschung auch als Ort der Gemeinsinnbildung zu begreifen und verbindet dies mit der Forderung: “Wie wäre es mit einer ‘Exzellenzinitiative Gesellschaftsgestaltung‘?'” (den vollständigen Artikel von Reinhard Loske in der taz finden Sie hier).