Zeitgleich mit seinem Antritt als neuer Präsident der Cusanus Hochschule sind in der überregionalen Presse und einem Wirtschaftsmagazin Artikel erschienen, in denen Professor Reinhard Loske für eine enge Verbindung von Ökonomie und anderen Sozialwissenschaften wirbt und neue Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften erörtert.
In seinem Artikel „Die Universität und der Klimawandel“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.04.2019) skizziert er die künftige Rolle von Wissenschaft und Hochschule angesichts der Herausforderung durch den Klimawandel. Dieser stellt die heutige Gesellschaft vor die Fragen: „Wie können unsere zivilisatorischen Errungenschaften und Werte erhalten werden, wenn wir auf ökologische, soziale oder kulturelle Grenzen des Wachstums stoßen? Muss unsere Ökonomie angesichts des Klimawandels nicht von einem überwiegend kompetitiven auf einen eher kooperativen Grundmodus umschalten?“.
Zur Beantwortung dieser Fragen ist es seiner Ansicht nach notwendig, das Thema Nachhaltigkeit umfassender als bisher im akademischen Bereich zu verankern. Zudem müsse sich die ökonomische Forschung aus ihrer Beschränkung auf reine Kosten-Nutzen-Analysen befreien und sich zu anderen Sozial- und Geisteswissenschaften öffnen – ein Ansatz, den die Cusanus Hochschule seit ihrer Gründung verfolgt.
Professor Loske plädiert für eine transformative Wissenschaft, die mit ihren Erkenntnissen einen entscheidenden Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte über Nachhaltigkeit leistet, ohne sich von der Politik instrumentalisieren zu lassen. (Den vollständigen Artikel finden Sie hier.)
Um die Frage nach einer Wirtschaft und Gesellschaft, die Natur und Nachhaltigkeit stärker im Blick hat, geht es in einem Interview mit Professor Loske, das in der aktuellen Ausgabe des philosophischen Wirtschaftsmagazins agora42 erschienen ist.
In dem Gespräch macht er noch einmal deutlich, dass das bisherige Wirtschaften in seiner kapitalistischen Ausprägung an seine Grenzen gekommen ist, da es die Natur als universale Grundlage zunehmend zerstört. Er fordert stattdessen ein neues, nachhaltiges Wirtschaften, das Wettbewerb und Wachstum durch neue ökonomische Praktiken wie Sharing und Prosuming ersetzt.
Für ein „vernunftgeleitetes Umdenken und Umlenken“ der Gesellschaft muss nach ihm in jedem Einzelnen neben kritischem Denken „auch praktisches Wissen gefördert werden, also handlungsorientiertes, transformationsorientiertes und moralisches Wissen“. Denn nur dieses ermögliche den Wertewandel weg von einem Denken, das die Natur nur als ökonomische Ressource betrachtet, hin zu einem umfassenderen Verständnis, das auch ihren ideellen Wert erkennt.
Dieses Wissen befähigt nach Professor Loske auch dazu, politisch die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen und die innovativen Technologien und Formen für die Wirtschaft von morgen zu entwickeln. (Das vollständige Interview finden Sie hier.)