Selbstverständnis

Wir pflegen und kultivieren eine Philosophie, die existentiell und lebensrelevant ist, geschichts- und realitätsbezogen denkt und handelt. So wird sie wieder zu einer kritischen und gestaltenden Stimme in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und steht für deren komplexe Fragen und Aufgaben zur Verfügung.

Dazu brauchen wir die Pflege eines „Mitspracherechtes der Geschichte“ (H. Barth), denn eine geschichtsvergessene Gesellschaft kennt nicht ihre eigenen unausgesprochenen Denk- und Handlungsvoraussetzungen. Von hier her werden gegenwärtige Fragen jenseits verfasster Religiosität und einseitiger kultureller Bildung reformulierbar. So kann denkend verantwortete Gestaltung in und für Zukunft entstehen, in der sich Menschen miteinander selbst in Geschichte und Welt erfahrend geistig bilden.

Ein Beispiel aus der praxisnahen Forschung der Philosophie ist die aktuelle Bildungsdiskussion: Nicht erst seit „Pisa“ und „Bologna“ wird heftig darüber diskutiert, was und wie gelernt werden soll. Die Antworten auf diese Fragen sind wesentlich abhängig davon, was unter Bildung und Menschsein verstanden wird. In diese Diskussion bringen wir unser cusanisches, humanistisch inspiriertes Menschenbild ein und erforschen etwa die Bedeutung von Persönlichkeitsentwicklung, Selbstgestaltung und Lernen in Gemeinschaft.