Liebe Freund_innen und Förder_innen,
panta rhei – alles fließt. Dieser dem griechischen Philosophen Heraklit zugeschriebene Aphorismus trifft auch auf den Cusanischen Hochschulstandort zu: Orte bekommen neue Gesichter (wie unsere Bibliotheksräume), neue Mitarbeiter*innen stoßen dazu, neue Herausforderungen und Fragen treten auf – das alles und mehr fließt in den Strom des Institutionalisierungsprozesses der Cusanus Hochschule, der immer auch ein Bildungs- und Gemeinschaftsprozess ist. Es bleibt also spannend! Hier finden Sie einige Schlaglichter auf unsere Aktivitäten der letzten Monate.
Herzliche Grüße aus Bernkastel-Kues
Julia Fuchte (Newsletter-Redaktion)
Inhalt
– Neues aus der Hochschule –
Personalzuwachs
Besuch vom Bund Katholischer Unternehmer (BKU)
Kommentar: Datenschutz
Die Bibliothek wächst
– Neues aus der Studierendenschaft –
Konzert in der Wittlicher Synagoge
Projekte für eine nachhaltige Ernährung
Geldtag 2018
Studieren an der Cusanus Hochschule: Infotag für Interessierte
Sommer-Interview mit Hannes Bohne
– Berichte aus den Instituten –
Institut für Philosophie
Institut für Ökonomie
Neuerscheinungen
Medienberichte
Termine
Neues aus der Hochschule
Personalzuwachs
Die Hochschule wächst weiter, nicht nur in den Studierendenzahlen. Anne-Marie Springmann und Hannes Bohne unterstützen uns künftig in der Verwaltung, für Lehre und Forschung gibt es im Institut für Ökonomie zwei neue wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Johanna Hopp und Christoph Freydorf. Kirstin Zeyer ist seit kurzem als neue Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Philosophie tätig. Auch neue studentische Hilfskräfte wurden eingestellt. Wir heißen alle neuen Mitarbeiter*innen herzlich willkommen!
Besuch des Bundes katholischer Unternehmer (BKU) an der Cusanus Hochschule
Auf Initiative des BKU-Mitglieds Herrn Dr. Hans Jürgen Arens besuchte der Bundesvorsitzende des BKU, Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, im April die Cusanus Hochschule. Dabei standen das Kennenlernen der Hochschule und Gespräche mit Prof. Dr. Silja Graupe und Prof. Dr. Harald Schwaetzer über eine mögliche Zusammenarbeit im Vordergrund. Der Bund Katholischer Unternehmer ist ein freiwilliger Zusammenschluss von katholischen Unternehmer*innen und unternehmerisch Tätigen mit derzeit rund 1200 Mitgliedern. Er wurde am 1949 mit dem Ziel gegründet, beim Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft sowie bei der Errichtung einer menschenwürdigen Gesellschaftsordnung einen Beitrag aus christlicher Verantwortung zu leisten.
Angesichts der gravierenden Umbrüche in Wirtschaft und Gesellschaft, die Globalisierung und neue Informationstechnologien hervorrufen, ist der BKU davon überzeugt, dass dieses Engagement heute mehr denn je notwendig ist. So betonte Professor Hemel bei seinem Besuch, dass die Wirtschaft weiterhin Werte suche und es Antworten auf viele praktische und ethische Fragen der unternehmerischen Verantwortung bedürfe. Hier bietet sich eine Zusammenarbeit mit der Cusanus Hochschule an. Konkret wurde die Schaffung eines neuen gemeinsamen Weiterbildungsangebots diskutiert, das sich mit der Verankerung von Werten in Unternehmen und in der Wirtschaft allgemein beschäftigen wird.
Kommentar: Datenschutz
von Fabian Warislohner, IT-Verwaltung und Studierender der Philosophie (M.A.)
Wenn Sie diesen Newsletter per E-Mail erhalten, haben Sie vor kurzem Ihr Abonnement bestätigt. Ich bedanke mich an dieser Stelle für Ihr Vertrauen! Am 25. Mai ist die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft getreten. Bevor ich die Hochschule gekommen bin, habe ich in Brüssel eng mit dem Büro von MEP Jan Philipp Albrecht zusammengearbeitet, der als Berichterstatter des EU-Parlaments an der Ausarbeitung dieser Verordnung beteiligt war. Hier wurde politische Visionsarbeit geleistet. Leider sieht es mit der verwandten ePrivacy-Verordnung aufgrund der Blockade im Rat der EU weniger gut aus – hier bleibt die künftige Entwicklung noch abzuwarten. Die DSGVO ist jedoch ein wichtiger Meilenstein und wird, da nun empfindliche Sanktionen bei Verstößen gegen den Datenschutz drohen, viele, bereits seit langem bestehende Grundsätze des Datenschutzrechts stärken und sogar verbessern.
Der breite Widerstand gegen die Verordnung hat meiner Meinung nach zur Ursache, dass viele Unternehmen auf dem Auge der ‚personenbezogenen Daten‘ seit Jahren blind sind und zu lange auf zwielichtige, un-freie Dienste gesetzt haben. Zudem führte das Thema ‚Datenschutz‘ in vielen Bereichen ein Schattendasein. Und von politischer Seite wurde bereits vor dem Beschluss der DSGVO deren Verwässerung vorbereitet. Viele Berater*innen verdienen sich an der um sich greifenden Angst momentan eine goldene Nase. Leider waren auch wir als Hochschule hier in der Vergangenheit keine Vorreiter: Dropbox-Dateiaustausch, Google-Plugins auf der Webseite, Mailchimp für Newsletter sind einige Schwachstellen, die es zu beheben halt. Diese konnten wir dank der kritischen Überprüfung und Offenheit für neue Wege seitens unseres Kanzlers nach und nach durch selbst-kontrollierte, datensparsamere freie Software ersetzen. Beispiele hierfür sind unsere interne Nextcloud oder die phplist für den Newsletter-Versand. Das macht die Umsetzung der DSGVO deutlich leichter.
Die Bibliothek wächst
Die junge Bibliothek der Cusanus Hochschule wächst dank mehrerer Schenkungen philosophischer und ökonomischer Literatur, die in den letzten Monaten zusammengekommen sind. Ein Teil davon steht bereits in den Regalen; künftig soll man in allen fünf Räumen im Hochschulgebäude in der Mandatstraße Bücher einsehen, lesen und ausleihen können. Für die Einrichtung suchen wir noch schöne, stabile Stühle. Wer solche beitragen möchte, melde sich gerne bei Dr. Lydia Fechner.
Bestellen Sie hin und wieder Bücher im Internet? Hier ein kurzer Hinweis, dass die Cusanus Hochschule einen Partnershop bei Buch7.de hat. Bei Bestellungen über diesen Zugang fördern Sie nicht nur einen Anbieter, der seine Gewinne spendet, grün versichert und bestromt ist, sondern 5% der Einnahmen gehen auch direkt an die Cusanus Hochschule! Für die Nutzung und Weiterverbreitung dieses Angebots sagen wir jetzt schon ein herzliches Dankeschön!
Neues aus der Studierendenschaft
Konzert in der Wittlicher Synagoge
Auch in diesem Frühjahr gab unser Hochschulchor am 15. April wieder ein Konzert – dieses Mal in den repräsentativen Räumlichkeiten der Wittlicher Synagoge. Chorleiter Jakob Bergsma aus Basel, selbst Philosophie-Studierender an der Hochschule, hatte dieses Mal ein vielseitiges Programm aus Spirituals, Madrigals und Popsongswie wie etwa „Go down, Moses“ oder Joni Mitchells „Blue“ zusammengestellt.
Einige Songs begleitete Christoph Schomann auf der Cajón; ein Highlight war die Interpretation von Tracy Chapmans „Mountains o’ Things“ mit einem Solo-Auftritt von Carmen Nik Nafs. Nach dem Auftritt – dem Höhepunkt nach einer intensiven Probenwoche und einem Werkstattkonzert im Studierendenhaus – applaudierte ein begeistertes Publikum von Angehörigen der Hochschule und Bürger*innen aus der Region.
Projekte für eine nachhaltige Ernährung
Eine Mensa gibt es zwar noch nicht, aber die Versorgung mit Lebensmitteln ist dennoch ein wichtiges Thema – im Studierendenhaus ebenso wie im regionalen Umfeld. So wurde jüngst unter Mitwirkung von Studierenden und Absolvent*innen eine Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) gegründet, gemeinsam mit dem Wittlicher Demeter-Hof Breit. Einige unserer Studierenden-WGs halten auch selbst Anteile an dieser Unternehmung. SoLaWi basiert auf der Idee eines alternativen Wirtschaftskonzepts, in dessen Zentrum solidarisches und bedürfnisorientiertes Wirtschaften steht. Im Gegenzug für einen Anteil an der Ernte verpflichten sich die Mitglieder für ein Jahr, nicht nur einem monatlichen finanziellen Beitrag zu leisten, sondern nach Möglichkeit auch auf dem Hof mitzuarbeiten.
Ebenso gab es einen Auftakt für eine städtische Foodsharing-Initiative, die einige Cusanus Studierende in Kooperation mit dem Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues ins Leben gerufen haben. Über zwanzig Interessierte aus der Region informierten sich bei einem Infoabend im April über das Thema und das Netzwerk, dem sich die lokale Gruppe anschließen möchte. Mit dabei war auch die Botschafterin für Foodsharing der Region Wittlich, die die Foodsharing Plattform im Netz vorstellte. Die Initiator*innen wollen eine Bewegung anstoßen, die auch interessierte Bürger*innen der Region mitgestalten können. Aktiv werden kann man beispielsweise als Foodsharer*in, der*die bereits gerettete Lebensmittel von einer Fairteiler-Stelle abholt und verteilt, als Foodsaver*in, der*die die Lebensmittel in den kooperierenden Supermärkten abholt, oder auch im organisatorischen Bereich. Weitere Infos gibt es unter foodsharing-bks@lists.posteo.de. Mitwirkende sind herzlich willkommen!
Geldtag 2018
„Wie können wir Geldprozesse in der Cusanus Studierendengemeinschaft verstehen und bewusst gestalten? Wie wollen wir auch in Zukunft die Auszahlung von Stipendien ermöglichen?“ Das war Thema des 3. Geldtages der Studierendengemeinschaft am 6. Mai 2018. Seine Idee stammt aus der Pionierzeit des Studierendenvereins. Einmal im Jahr soll es ein Forum geben, um den Umgang mit Geld zu reflektieren, sei es in puncto Miete, Verpflegung oder Akquise und Auszahlung von bedarfsgerechten Stipendien. Sowohl jüngere Semester als auch Alumni, Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Referats Finanzen fanden sich in einer konstruktiven Runde zusammen.
Zwei kleinere Arbeitsgruppen zu den Themen „Fördermitglieder“ und „Stiftungsanträge“ sammelten Ideen und skizzierten zukünftige Aufgabenfelder. Hier zeigte sich, welche neuen Stellen es braucht, um bereits bestehende Bereiche (z. B. Fördermitglieder) weiter auszubauen. Zudem ging es um den Vergabeprozess der Stipendien. Zwei Jahre mit vielen neuen Studierenden haben die Erfahrung mit dem bisherigen Modell verändert und damit auch den Umgang mit diesem. Auch Alternativen wie ein ‚umgekehrter Generationenvertrag‘ standen zur Diskussion. Vorerst sprachen sich die Beteiligten jedoch dafür aus, weiterhin andere Wege der Finanzierung zu finden, bei denen die Verantwortung nicht nur beim Einzelnen liegt, sondern auch gemeinschaftlich getragen wird.
Studieren an der Cusanus Hochschule: Info-Tage für Interessierte
Wir laden Sie ein, das Studium an der Cusanus Hochschule kennen zu lernen! Gern können Sie sich an den Studieninformationstagen persönlich ein Bild vom Studium und dem studentischen Leben in Bernkastel-Kues machen. Dabei haben Sie die Gelegenheit, in Seminare zu schnuppern und im persönlichen Gespräch mit Professor*innen und Studierenden die Cusanus Hochschule mehr über die Hochschule zu erfahren.
Oder entscheiden Sie sich für den direkten Weg in das Studium an der Cusanus Hochschule und bewerben Sie sich um einen Studienplatz in einem unserer vier Studiengänge! Je früher Sie sich bewerben, desto eher erhalten Sie bei einer erfolgreichen Bewerbung einen Studienplatz. Dies gilt auch für Stipendien. Bei Fragen rund um die Bewerbung können Sie sich jederzeit persönlich an unsere Studienberatung wenden! Wir würden uns freuen, Sie im kommenden Wintersemester an unserer Hochschule begrüßen zu dürfen!
Sommer-Interview
Der Newsletter bietet immer auch Gelegenheit, den Leserinnen und Lesern Menschen vorzustellen, die an der Cusanus Hochschule arbeiten. Diesmal haben wir mit Hannes Bohne gesprochen, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Bereich des gesellschaftlichen Dialogs tätig ist.
Wie sind Sie an die Cusanus Hochschule gekommen?
Während meines dualen BWL-Bachelorstudiums an der Alanus Hochschule besuchte ich Silja Graupes Vorlesung „VWL I – Wirtschaftstheorie“. Diese Vorlesung rüttelte unseren ganzen Studiengang auf. In meinem Studium wollte ich in erster Linie wirtschaftliche Zusammenhänge aus der Perspektive des Betriebes kennenlernen. Am Ende des Bachelors merkte ich dann, dass mir noch einiges fehlte, um größere wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen zu können und so entschied ich mich für ein weiterführendes Studium an der Cusanus Hochschule. Hier kann ich mein Wissen und meine Praxiserfahrung aus dem Bachelorstudiengang mit einer vertieften theoretischen Forschung, kritischem Denken und Philosophie verbinden.
Was ist für Sie das Besondere an der Cusanus Hochschule?
Zu Beginn vor rund vier Jahren war der Anerkennungs-Prozess der Hochschule noch nicht abgeschlossen und unser erster Jahrgang begann sein Studium zunächst in Zertifikatskursen an der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte. An der neu gegründeten Hochschule herrschte eine begeisternde Aufbruchstimmung. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der von Lehrenden, Verwaltungsmitarbeiter*innen und Studierenden selbstorganisierte Transport von Einrichtungsgegenständen und ihr Aufbau in den Räumen der neuen Hochschule. Dieses sprichwörtliche Anpacken war ein großartiger Moment, der symbolisch dafür steht, dass viele unterschiedliche Menschen hier auch geistig gemeinsam anpacken, um eine neue Art Hochschule aufzubauen.
Auch das Studium an der Cusanus Hochschule ist insofern besonders, als wir konsequent Themen nachgehen können, die wir selbst für relevant halten. Während meines Studiums und der Arbeit am Institut für Ökonomie bemerkte ich immer wieder aufs Neue, wie viele großartige Menschen an diesem Ort zusammengekommen sind. Es sind vor allem Menschen, die sich Gedanken über die Strukturen der Welt und den Bezug des Einzelnen zu ihr machen – sie nehmen die Welt sozusagen ernst. Mir begegnet hier weder enttäuschter Zynismus noch oberflächliche Abgeklärtheit, sondern eine große Offenheit gegenüber der gesellschaftlichen Realität. Dies spiegelt sich auch in dem toleranten, inspirierenden Miteinander unter den Kommiliton*innen und Kolleg*innen der Hochschule.
Was genau sind Ihre Arbeitsbereiche?
Mein Hauptarbeitsbereich ist der gesellschaftliche Dialog der Hochschule. Das bedeutet, Hochschulthemen mit gesellschaftlichen Fragen zu verbinden und sie in die Öffentlichkeit zu bringen. Zudem unterstütze ich als Assistent von Prof. Silja Graupe das Präsidium im Tagesgeschäft. Zuvor hatte ich im Forschungsprojekt unserer Hochschule Wie denken zukünftige ÖkonomInnen? mitgearbeitet, das in einer empirischen Studie untersuchte, wie das Denken von VWL-Studierenden in Deutschland und Österreich durch ihr Studium geprägt wird. Das war sehr spannend, weshalb ich mir gut vorstellen kann, mich auf diesem Gebiet auch künftig weiter organisatorisch und wissenschaftlich zu engagieren.
Herr Bohne, herzlichen Dank für das Gespräch!
Berichte aus den Instituten
Institut für Philosophie
Besuch in Japan
Während der beiden Osterwochen konnte die Zusammenarbeit der Cusanus Hochschule mit der japanischen Cusanus-Gesellschaft, der Waseda University in Tokyo, der Kobe University und der an der Universität Trier angesiedelten DFG-Forschungsgruppe „Lyrik in Transition“ durch gemeinsam veranstaltete Tagungen in Japan ausgebaut und vertieft werden.
Am 26. März traf sich die japanische Cusanus-Gesellschaft an der Waseda University zu ihrem jährlichen Kolloquium, an dem dieses Jahr auch eine Delegation der Cusanus Hochschule und der Trierer DFG-Forschungsgruppe teilnahm. Nach einer Einführung durch den Vorsitzenden der Gesellschaft, Prof. Dr. Kazuhiko Yamaki (Waseda University), hielt Prof. Dr. Harald Schwaetzer einen Vortrag über das Thema „Ein jedes Bild malt sich selbst – Grundzüge einer Mythologie der Vernunft bei Nikolaus von Kues“. Er zeigte darin auf, wie das von Cusanus angewandte Verfahren, seine argumentativen Überlegungen systematisch in Bilder (Aenigmata) umzuwandeln, vieles der ‚neuen Mythologie‘, die der deutsche Idealismus einige Jahrhunderte später programmatisch formulierte, vorwegnimmt. Den zweiten Hauptvortrag hielt Prof. Dr. Shimada von der Tenri University (bei Nara) zur negativen Theologie in Cusanus’ De docta ignorantia.
Vom 27. bis 29. März folgte ein Kolloquium an der Waseda University zum Thema „Poesie und Philosophie in Deutschland um 1800 und die Rezeption in der Gegenwartsliteratur“. Der vielsagende Untertitel lautete: Ein Gespräch zwischen den Philosophen und Literaturwissenschaftlern. Organisiert wurde die Tagung von Prof. Dr. Kazuhiko Yamaki und Prof. Dr. Hiroshi Yamamoto (Waseda University) Prof. Dr. Harald Schwaetzer und Johanna Hueck (Cusanus Hochschule) sowie Prof. Dr. Henrieke Stahl (DFG-Forschungsgruppe an der Universität Trier). Eingebettet in die Tagung war ein Workshop zur Naturphilosophie unter der Leitung von Prof. Dr. Kazuhiko Yamaki und Prof. Dr. Harald Schwaetzer, bei dem es darum ging, angesichts der universalen Dimension von Natur und Umwelt aus einer interkulturellen Perspektive heraus Grundlinien einer existentiellen Naturphilosophie zu entwickeln.
Vom 2. bis 3. April wurde der „International Workshop on Humanities“ an der Kobe University veranstaltet, die mit der Universität Trier und der Cusanus Hochschule an dem Thema: „Humanities in a Changing World: New Ways, Globalization, Responsibility“ arbeitet. Geleitet wurde die Konferenz von Prof. Hiroko Masumoto, langjähriges Mitglied der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte. Hier stand die Rolle der Geisteswissenschaften in der Gegenwart im Mittelpunkt, was vor allem in den Vorträgen von Prof. Kazashi Nobue, Prof. Hiroko Masumoto und Prof. Yuho Hisayama von der Kobe University thematisiert wurde. Aus den vielfältigen Kontakten ergeben sich weitergehende Kooperationsvorhaben. So ist mit der japanischen Cusanus-Gesellschaft ein gemeinsamer Kongress in Japan im Jahre 2022 geplant und Forschungsaufenthalte japanischer Cusanus-Forscher*innen an der Cusanus Hochschule und der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte sind in Vorbereitung.
Summer School Naturphilosophie
Bei wahrhaft sommerlichen Temperaturen endete am 5. Maidie erste Summer School der Cusanus Hochschule, organisiert vom Institut für Philosophie. Unter dem Titel „Naturphilosophie nach dem Ende der Natur?“ versammelten sich Studierende, Professor*innen der Naturphilosophie, Aktivist*innen, Journalist*innen, um das Mensch-Natur-Verhältnis im Licht aktueller gesellschaftlicher Fragen philosophisch zu vertiefen. Die morgendlichen praktischen Übungen in den umliegenden Wäldern und Weinbergen ermöglichten den Teilnehmenden unmittelbare Erfahrungen in der und zur Natur. Diese flossen anschließend in die Vorträge, Diskussionsrunden, Denk- und Lektüre-Kreise zu historischen und aktuellen Fragen der Naturphilosophie einf.
In Werkstattgesprächen und einer Fishbowl-Diskussion wurden dann drängende gesellschaftliche Fragen der Gegenwart diskutiert, wie etwa, welchen Beitrag eine erneuerte Naturphilosophie angesichts der drohenden Klima-Katastrophe leisten kann. Oder kann – wenn das dominante Naturverständnis uns in diese Situation geführt hat – ein anderes Denken über Natur uns aus ihr herausführen? Und wie müsste dieses Denken heute aussehen?
Die Summer School setzte sich jedoch auch zum Ziel, die Natur nicht nur intellektuell zu begreifen, sondern mit allen Sinnen erfahrbar zu machen: So schulten die Teilnehmenden bei einem Sensorik-Seminar ihren Geruchs- und Geschmackssinn und lernten die Kunst der Wein-Verkostung; das Konzert des Jugendchores „Vulingoma“ aus Kapstadt, Südafrika, bewegte das Publikum der gut gefüllten Güterhalle zu „standing ovations“ und der besinnliche Beitrag mit Bratsche und Blockflöte gab zum Abschluss der fünf Tage noch einmal Gelegenheit zur Einkehr in den Räumen des Namensgebers unserer Hochschule: der Kapelle des Cusanus-Stifts.
DFG-Tagung zu Meister Eckhart in Metz
„Teaching and Preaching with Patristic auctoritates – Meister Eckhart in France and Germany, past and present (TEAPREA)“: Das von der deutschen DFG und der französischen ARN geförderte Projekt unter Federführung von Marie-Anne Vannier, (Université de Metz) und Markus Vinzent (MaxWeber-Kolleg Erfurt) sowie von Harald Schwaetzer (Cusanus Hochschule) wurde mit einer Tagung zu den patristischen Quellen von Meister Eckhart und Cusanus Mitte Mai eröffnet. Drei Tage lang diskutierten internationale Spezialisten über Handschriften, Überlieferungen, Indizes und Rezeptionsformen.
Was nach akademischem Elfenbeinturm klingt, erweist sich auf den zweiten Blick als gegenwartsnah, praxisorientiert und gesellschaftsbezogen: Wie kommt eine Gesellschaft eigentlich zu bestimmten Einsichten? Wie und auf welche Weise verwendet sie dafür Zeugen und Zeugnisse ihrer kulturellen Geschichte? Wie prägen die Arten einer solchen Aneignung bereits das Bild? Im Herbst wird dieses Projekt mit einer Tagung an der Cusanus Hochschule fortgesetzt zu „Meister Eckhart in Kues“. Im Anschluss an andere Lokalisierungen (Erfurt, Paris, Köln), widmet sie sich der Präsenz und Weitergabe von Meister Eckharts Werk in Kues. Allem voran steht Nikolaus von Kues als Leser Eckharts selbst, doch auch die von ihm gesammelten Texte Eckharts, die bis heute in Nikolaus’ Bibliothek in Kues aufbewahrt sind, spielen eine Rolle.
Eröffnungsfeier der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe in Trier
Die DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Russischsprachige Lyrik in Transition: Poetische Formen des Umgangs mit Grenzen der Gattung, Sprache, Kultur und Gesellschaft zwischen Europa, Asien und Amerika“ wurde am 17. Mai feierlich eröffnet. Der Wissenschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Konrad Wolf, bezeichnete in seinem Grußwort das mit fünf Millionen Euro von der DFG geförderte Projekt als Leuchtturm für das Land, aber auch die Geisteswissenschaften. Die Festrede hielt der ehemalige Bundesinnenminister Gerhard Baum, der hervorhob, wie wichtig Lyrik als Seismograph für politische Wandlungen und Veränderungen sei.
„Das Netzwerk ist im letzten Jahr auf rund 200 Beteiligte aus 23 Ländern und zehn Fächern, darunter auch die Philosophie sowie Sozialwissenschaften, angewachsen“, sagt die Sprecherin der Forschungsgruppe Prof. Dr. Henrieke Stahl. „Der internationale kulturelle Atomenergie-Diskurs, in dem die sog. Fukushima-Lyrik und – weiter gefasst – Ecopoetry und Anthropozän-Lyrik eine wichtige Rolle spielen, steht im Mittelpunkt der Zusammenarbeit eines Kollegteams von Philosophen und Philologen. Darunter sind Vertreter des Instituts für Philosophie der Cusanus Hochschule aus dem benachbarten Bernkastel-Kues“, so Stahl weiter. Die gemeinsame Frage lautet: „Welche Fähigkeiten brauchen wir, um in einer solch fluiden, aber auch konfliktreichen und umbruchhaften Welt leben und menschenwürdige Zukunftsperspektiven über dem Abgrund möglicher Erdvernichtung gewinnen zu können?“ Lyrik sei eine elementare Form, um mit Fragen wie diesen umgehen zu können. „Über den Abgrund des Anthropozän trägt schließlich nur der selbstbestimmte Geist, der aus Freiheit individuell Verantwortung übernimmt, und in seiner Bildung liegt die zentrale Aufgabe von Kultur, deren Essenz wiederum die Lyrik verkörpert.“ Es wird eine weiter vertiefte Zusammenarbeit zu diesen Fragen im Rahmen des Projekts zwischen Trier und Bernkastel-Kues geben.
Philosophischer Workshop auf dem Kasseler Jugendsymposion
„Präsenz“ war das Thema des diesjährigen Jugendsymposions in Kassel. Die viertägige Konferenz bietet Oberstufenschüler*innen sowie Studienanfänger*innen eine Plattform zur Diskussion von aktuellen Zeitfragen aus Wissenschaft und Politik. Vorträge, Seminare und praktische Workshops bilden den Rahmen für diese Zukunftswerkstatt, zu der jährlich ca. 80 engagierte Schüler*innen aus ganz Deutschland anreisen. Einen philosophischen Blick auf den Begriff der „Präsenz“ eröffnete ein dreitägiger Workshop zum Thema „Die Gegenwart als Ort der verantwortlichen Entscheidung“. Paula Kühne, Absolventin des Masterstudiengangs Philosophie an der Cusanus Hochschule, lud die elf Workshop-Teilnehmer*innen zu einer Reise in die Zeitphilosophie des Existenzphilosophen Heinrich Barth (1890-1965) ein: Was braucht die Gegenwart – der präsente Moment, damit Zukunft verantwortlich gestaltet werden kann? Wie kann Zeit nicht nur verstanden werden als eine Vergangenheit, die „hinter uns“ liegt und eine Zukunft, die „vor uns liegt“?
Anhand von gemeinsamen Textarbeiten und Gesprächen zeigte sich, dass „Präsenz“ eine Bewusstseinsfrage ist: Indem in der Gegenwart der Beginn einer möglichst konkreten Handlung entworfen wird, gestalten wir daran mit, was in der Zukunft möglich sein wird, ohne hinter uns zu lassen, wie die gegenwärtige Situation entstanden ist. Dass das Handeln im Dialog mit der persönlichen, geschichtlichen und politischen Situation eine Frage an die Zukunft ist, die nicht theoretisch, sondern nur im Losgehen beantwortet werden kann, wurde in diesen drei Tagen zu einer sehr konkreten Erfahrung. So formulierte eine Schülerin am Schluss des Workshops: „Heinrich Barth kommt nicht zu einem abgeschlossenen Urteil, was wir erkennen oder tun sollen – er lässt es offen und stellt uns so eine Frage, die aber ganz konkret wird.“
Vortrag zur „Frage nach Verantwortung“
Carmen Nik Nafs, Philosophie-Studentin (M.A.) und studentische Mitarbeiterin am Institut für Philosophie, hielt auf die Einladung des Gustav-Stresemann-Instituts in Bonn einen einführenden Vortrag zur „Frage nach Verantwortung“. Anlass war ein Seminar-Wochenende, das vom Verein Weitblick e.V. unter dem Titel „Verantwortung vergeben“ organisiert wurde. Im Zentrum des Vortrags stand dabei das Arendt‘sche Selbstgespräch mit dem Titel „Verantwortung – im Spiegel meiner Selbst“. Dies bettete sich in einen kurzen Überblick zur aktuellen Verantwortungs-Forschung und ihrer Suche nach Begriff und Idee der „Verantwortung“ ein. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass der „vermeintliche Graben zwischen Theorie und Praxis, zwischen Denken und Handeln, aber auch die Diskussion darüber, was soziale Verantwortung bedeuten mag, eine große Rolle spielt. Daher müssen weitere Räume wie das Wochenende der Weitblicker*innen geschaffen werden, die diese Diskussion zulassen“, so Carmen Nik Nafs.
Weiterbildungsmaster Philosophie
Das Institut für Philosophie entwickelt seit dem 1. Juli dieses Jahres einen Zertifikatskurs bzw. Masterstudiengang im Weiterbildungsbereich. Dank einer Förderung der Stuttgarter Mahle-Stiftung ist es möglich, besondere Fragekontexte von Unternehmen, die weltanschaulich orientiert sind – sei es konfessionell oder überkonfessionell christlich, anthroposophisch, sozial, ökologisch, ethisch etc. – aufzugreifen. Menschen in leitenden Positionen sollen sich darin Fähigkeiten aneignen, die jeweiligen ethischen Grundlagen ihrer Einrichtungen so zu verstehen, dass sie aus diesem Verständnis heraus ihren Verantwortungsbereich und das Gesamtunternehmen angemessen nach innen gestalten und nach außen vertreten und insgesamt weiterentwickeln können. Das Institut für Philosophie konzipiert dieses Weiterbildungsangebot in engem Dialog mit Menschen aus der Praxis. Es soll am 1. Januar 2019 starten.
Internationaler Marx-Workshop
Am 22. bis 23. August 2018 findet ein internationaler Marx-Workshop mit Prof. Dr. Lore Hühn (Universität Freiburg) und Prof. Harald Schwaetzer (Bernkastel-Kues) in Kooperation mit der Internationalen Schelling-Gesellschaft statt. Er richtet sich an Studierende und Doktoranden und vermittelt einen grundlegenden Blick vor allem auf den jungen Marx, aber auch auf sein Hauptwerk. Gelesen werden vor allem Schriften des frühen Marx in Auszügen sowie Passagen aus dem Kapital.
Personalia
Seit Anfang Juni ist PD Dr. Kirstin Zeyer als neue Mitarbeiterin am Institut für Philosophie tätig. Die Privatdozentin der Universität Oldenburg wird als Lehrkraft für besondere Aufgaben vor allem im Bachelorstudiengang Philosophie unterrichten und für die Koordination der Forschung des Instituts verantwortlich sein. In ihrer Obhut liegt zudem die Betreuung der Schriften-Reihen des Instituts und der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte sowie die Redaktion der Zeitschrift „Coincidentia“ und des Heinrich Barth-Bulletins. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ethik, insbesondere Tierethik, sowie die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie von Kant bis zur Gegenwart, besonders der Marburger Neukantianismus und sein Umfeld.
Institut für Ökonomie
Berufungsvorträge für Plurale Ökonomie
Am 15. Mai fanden die Berufungsvorträge für die Professur ‚Plurale Ökonomie‘ statt. Dafür stellten zehn Bewerber*innen ihre Forschung und Lehre vor; bei einem so jungen Fach eine beeindruckende Bewerberanzahl. Auch Kandidat*innen aus den USA und der Türkei waren per Videokonferenz zugeschaltet. Die Studierenden waren intensiv in den Entscheidungsprozess eingebunden.
Reshaping Economics: Tagungsbericht
Gemeinsam mit dem Netzwerk Plurale Ökonomik e.V. richtete die Cusanus Hochschule vom 27. bis 29. April an der evangelischen Akademie Tutzing die Tagung „Reshaping Economics“ aus.
In Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Workshops und Salon-Gesprächen gingen ca. 80 Tagungsteilnehmer*innen aus Wissenschaft, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft am Ufer des Starnberger Sees der Frage nach, ob und wie die Wirtschaftswissenschaft sich in Anbetracht gesellschaftlicher Herausforderungen ändern muss. Auch zehn Jahre nach der internationalen Finanz-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise bauen die einschlägigen Ausbildungsprogramme auf einen unveränderten Lehrkanon, der mehr Teil des Problems denn seiner Lösung zu sein scheint.
Vertreter*innen des Instituts für Ökonomie an der Cusanus Hochschule machten in ihren Beiträgen deutlich, dass die Diskussion über einen Wandel der Wirtschaftswissenschaften kein innerwissenschaftlicher Fachdiskurs bleiben darf. So unterstreichen etwa Forschungsergebnisse zu manipulativen Facetten ökonomischer Standardlehre und solche zu dem weitreichenden wirtschaftspolitischen und medialen Einfluss von Ökonom*innen die politische und gesellschaftliche Dimension der Debatte. Innerwissenschaftliche oder wissenschaftstheoretische Fachdiskurse, so die einhellige Diagnose, müssen dringend um politische, historische und bildungsphilosophische Fragestellungen erweitert werden.
Das Institut für Ökonomie dankt der evangelischen Akademie Tutzing für ihre außerordentliche Gastfreundschaft und allen Teilnehmer*innen für den lebhaften Austausch.
Working Paper Series des Instituts für Ökonomie
Das Institut für Ökonomie an der Cusanus Hochschule ediert seit Kurzem eine eigene Working Paper-Serie. Sie umfasst heute bereits 36 Titel und gibt einen Einblick in die weiterreichenden und interdisziplinären Forschungsgebiete der Institutsmitglieder. In ihr konnten u. a. auch bislang unveröffentlichte Arbeiten von Prof. Dr. Karl-Heinz Brodbeck aufgenommen werden. Alle Titel lassen sich hier einsehen. Die bislang nicht verlinkten Aufsätze werden in den kommenden Wochen hochgeladen.
Die Serie wurde mittlerweile bei EconStore aufgenommen und reiht sich damit in die kostenlose und frei zugängliche Veröffentlichungspraxis exzellenter wirtschaftswissenschaftlicher Fachliteratur ein (Open Access). Zu den über 400 wissenschaftlichen Institutionen, die mit EconStore zusammenarbeiten, gehören neben führenden deutschen Forschungseinrichtungen wie dem DIW Berlin und dem ifo Institut München auch international renommierte Universitäten wie die Yale University und die Princeton University. Die Veröffentlichung der neuen Serie auf EconStore ermöglicht es, den Adressat*innenkreis der hiesigen Forschungsarbeit deutlich zu erweitern. Ein besonderer Dank gilt Prof. Dr. Walter O. Ötsch, der die Working Paper Series auf den Weg brachte und weiterhin verantwortlich betreut.
Der Romy 2018 geht an „Die Zukunft ist besser als ihr Ruf“
Der „Romy“, Österreichs wichtigster Film- und Fernsehpreis, geht in diesem Jahr an die Produktion „Die Zukunft ist besser als ihr Ruf“. Am 5. April 2018 wurde die Dokumentation als bester Film in der Rubrik „Dokumentation Kino“ ausgezeichnet. Im Film selbst, der bereits im Mai 2017 in die Kinos kam, ist ein Porträt von Prof. Dr. Walter Ötsch zu sehen, der an der Cusanus Hochschule im Bereich Ökonomie unterrichtet. Produziert wurde der Film unter anderem von Niko Mayer, der auch die kurzen Videoclips über die Cusanus Hochschule für unseren Vimeo Kanal produzierte. Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.
Eine prägende Erfahrung – Eindrücke aus der Praxis-Phase beim „Alternativen Nobelpreis“
„Eine Erfahrung ist etwas, aus dem man verändert hervorgeht.“ An dieses Zitat von Michel Foucault müsse er immer wieder denken, wenn er sich an seine Praxis-Phase beim „Alternativen Nobelpreis“ erinnere, sagt Ökonomie-Student Alexander Repenning. Für acht Wochen arbeitete er in Stockholm bei der Right Livelihood Award Foundation, die den Preis jährlich an vier Personen oder Organisationen verleiht, die praktische Lösungen für die Ursachen globaler Probleme gefunden haben. Während des Praktikums unterstützte er das Team bei der Vorbereitung der Preisverleihung und im Bereich der strategischen Finanzierung.

„Die Zeit dort war sehr inspirierend, da die Stiftung Menschen und Organisationen in allen erdenklichen Bereichen auszeichnet“, erzählt Repenning. „So wurde mein Blick für die Vielfalt an sozialen und ökologischen Problemen in dieser Welt jeden Tag geschärft und erweitert. Gleichzeitig lernte ich dabei Menschen und konkrete Lösungen kennen, die mich häufig tief berührten und mir Kraft und Inspiration für mein eigenes Engagement schenkten.“ Weitere Informationen finden Sie hier.
Forschungsprojekt »Wie denken zukünftige ÖkonomInnen?«: Erste Ergebnisse vorgestellt
In Kooperation mit dem Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt stellten im März Mitarbeiter des Instituts für Ökonomie der Cusanus Hochschule erste Ergebnisse des gemeinsamen Forschungsprojekts „Wie denken zukünftige ÖkonomInnen?“ vor. Die Veranstaltung fand mit Unterstützung des Arbeitskreises Plurale Ökonomik an der Universität Mannheim statt.
So geht aus einer Umfrage unter VWL-Studierenden hervor, dass ein Großteil von ihnen das Studium aus einer idealistischen Motivation heraus aufgenommen hat, aber auch, dass während des Studiums Diskrepanzen zwischen ihrem Anspruch an das VWL-Studium und der tatsächlichen Praxis deutlich wurden. Diese Aussagen wurden im Anschluss in einer Podiumsdiskussion erörtert, die von Dr. Philipp Plickert (FAZ) moderiert wurde. Als Diskutanten auf dem Podium sprachen Dr. Stephan Pühringer (Cusanus Hochschule), Prof. Dr. Tim Engartner (Goethe Universität Frankfurt), Dr. Eva Schweitzer-Krah (Goethe Universität Frankfurt), Prof. Dr. Henrik Orzen (Prodekan für Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim) und Konstantin Poensgen (Fachschaft VWL, Universität Mannheim) miteinander.
Neuerscheinungen (Auswahl)
Bildung als gemeinsames Thema der Institute der Cusanus Hochschule
Bildung bleibt ein gemeinsames Thema der Institute für Philosophie und Ökonomie an der Cusanus Hochschule. Passt man sich äußeren Maßstäben an, ohne diese wirklich zu durchdringen, kann nur eine schlechte Kopie entstehen. Kommt jedoch das Bewusstsein um den eigenen Beitrag dazu, beginnt passgenaues Gestalten. Davon können gleich zwei Neuerscheinungen Bände sprechen. Sie sind zugleich Ausdruck lebendiger sozialer Bewegungen.
Band 2 der Reihe „CONTRASTE – Studien zur japanisch-deutschen Kulturkomparatistik“, unter dem Titel „Bildung nach Humboldt“ von Teruaki Takahashi und Tilman Borsche herausgegeben, präsentiert zunächst die historischen Wurzeln des Bildungsbegriffs und diskutiert seine Unverzichtbarkeit auch für gegenwärtige bildungspolitische Reformdiskussionen. Dann werden in zwei Fallstudien Bildungsreformen in Ungarn und Finnland dokumentiert. Schließlich wird in mehreren Beiträgen die Entwicklung der Humboldtschen Bildungsidee in den höheren Bildungsinstitutionen Japans dargestellt sowie notwendige Reformen aufgezeigt.
Vor einer ganz ähnlichen Grundfrage steht die Didaktik der Ökonomik. Haben sich Didaktiker lange Zeit als Dienstleister verstanden, welche die „Wahrheiten“ der Ökonomen für den Unterricht aufbereiten, wächst bei immer mehr Kollegen die Skepsis gegenüber diesem Ansatz. In der neugegründeten Gesellschaft für Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW) geht die Aufarbeitung der bisherigen Praxis und Neuausrichtung des Fachs mit großen Schritten voran. Der erste Band „Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft – Entwicklungslinien und Perspektiven“ der neuen Reihe „Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft – Aktuelle wissenschaftliche Beiträge“ ist nun erschienen.
Institut für Philosophie
- Coincidentia 8.1: http://www.kueser-akademie.de/sides/coincidentia/coin-heft/coin-2017-8-1-inh.html
- Coincidentia 8.2: http://www.kueser-akademie.de/sides/coincidentia/coin-heft/aktuell.html
- Blogbeitrag von Harald Schwaetzer auf praefaktisch.de https://www.praefaktisch.de/philosophiezeitschriften/shin-kan-sen-oder-vom-geist-des-journals/
- Bocken, Inigo: Michel de Certeau. In: Oxford Bibliography for Literary and Critical Theory Oxford. Digital Publication.
- Bocken, Inigo: Spirituality as Criticism. Michel de Certeau and Ignatian Spirituality. In: H. Westerink (Hg.): Critical Spirituality. Spirituality as Critical Practice in the Global Modern Age. Leuven 2018. 7-23.
- Borsche, Tilman: Bildung – eine traditionsreiche Zukunftsaufgabe. In: Bildung nach Humboldt. Erfolg, Krise und Zukunft einer Idee in Ungarn, Finnland und Japan. ConTraste Bd. 2. Freiburg/München 2018. 39-47.
- Borsche, Tilman: Begriffe – die Urformen menschlicher Artefakte. In: Jürgen H. Franz, Karsten Berr (Hg.): Welt der Artefakte. Berlin 2017. 29-39.
- Graupe, Silja und Harald Schwaetzer: Orte transformativ-reflexiver Bildung: Wissenschaftliche Pluralität meint Pluralität der Erkenntnisformen. In: Ökologisches Wirtschaften, 32 Jg., No. 2, 25-27.
- Schneider, Wolfgang Christian: Cusanus im ‚Haus der Weisheit‘. Eine Coniectura zu Nicolaus’ Schau in der Hagia Sophia in Konstantinopel. In: Coincidentia. Bd. 8-1 (2017), 49-67.
- Schneider, Wolfgang Christian: Das Buch der Hirten- und Preisgedichte. In: Jürgen Egyptien (Hg.): Stefan George – Werkkommentar, Berlin / Boston 2017. 97-117.
- Schwaetzer, Harald: Wie der Zufall wesentlich wird. Von Meister Eckhart zu Nikolaus von Kues. In: U. Herkenrath und H. Schwaetzer (Hg.): Zufall. Ein interdisziplinäres Symposion. Regensburg 2017. 15-26.
- Schwaetzer, Harald: Grundlegung einer relationalen Ästhetik. In: Krautz, Jochen (Hg.): Beziehungsweisen und Bezogenheiten. Relationalität in Pädagogik, Kunst und Kunstpädagogik. München 2017. 291-308.
- Schwaetzer, Harald und Kirstin Zeyer (Hg.): Philosophische Geistentfaltung als Erkennen geistiger Beziehungen. Zum Philosophie- und Hermeneutikbegriff in Heinrich Barths Platon-Buch. In: Barth, Heinrich: Die Seele in der Philosophie Platons. Regensburg 2017. XXVII-XLVIII.
Institut für Ökonomie
Eine ausführliche Liste aller Veröffentlichungen finden Sie auf unserer Internetseite.
- Bäuerle, Lukas: Die Ökonomische Lehrbuchwissenschaft – Zum disziplinären Selbstverständnis der Volkswirtschaftslehre. In: Momentum Quarterly 4/2017, S. 252-270.
- Engartner, Tim, Fridrich, Christian, Graupe, Silja, Hedtke, Reinhold, Tafner, Georg, 2018: Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft. Entwicklungslinien und Perspektiven. Springer VS.
- Graupe, Silja, 2017: Brauchen wir ein Schulfach „Wirtschaft“? Bezugsdisziplin Wirtschaftswissenschaft? In: Politikum 4/2017, S. 67-68.
- Graupe, Silja, 2017: Beeinflussung und Manipulation in der Ökonomischen Bildung. Hintergründe und Beispiele. FGW-Publikationen Neues Ökonomisches Denken 05.
- Ötsch, Walter, 2017: Sitzung 2 – Die Widersprüche des Mister Perfect: Berechnung – Beherrschung – Perfektion (als 2. Teil der „Analyse: Wie tickt der Kapitalismus: Eine systematische Untersuchung in vier Teilen“), Agora 42, 2017/01 (Der Kapitalismus auf der Coach), 18-23.
- Ötsch, Walter und Horaczek, Nina, 2017: Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung. Frankfurt a.M.: Westend Verlag.
- Pühringer, Stephan und Ötsch, Walter: Neoliberalism and Right-wing Populism: Conceptual Analogies. In: Forum for Social Economics Vol. 47/2018, 193-203.
- Pühringer, Stephan, Bäuerle, Lukas und Engartner, Tim: Was denken (zukünftige) ÖkonomInnen? Einblicke in die politische und gesellschaftliche Wirkmächtigkeit Ökonomischen Denkens, GWP, 4-2017, S. 547-556.
- Rommel, Florian und Schneidewind, Uwe, 2017: Zur Kritik an transformativer und pluraler Ökonomik. – Auf dem Weg zu einer verantworteten Pluralität. In: Institut für Ökologisches Wirtschaften (Hrsg.), Ökologisches Wirtschaften 2/2017.
- Rommel, Florian und Barth, Jonathan, 2017: Institutionalisierungsperspektiven einer transformativen Wirtschaftswissenschaft. In: Schneidewind, Uwe und Pfriem, Reinhard (Hrsg.), 8. Spiekerooger Klimagespräche 2016. Metropolis Verlag.
Medienberichte (Auswahl)
- Her mit dem guten Leben! Studieren geht auch anders: Ein Besuch bei der Cusanus-Hochschule in Bernkastel-Kues an der Mosel – Publik Forum 4/2018. 12-16. Hier können Sie die Ausgabe kostenlos und unverbindlich bestellen.
- Netzwerke des Marktes – Makroskop 16.02.2018
- Studierende gegen den Homo Oeconomicus. Müssen wir die Wirtschaftstheorie neu denken? – Deutschlandfunk, 13.02.2018
- Warum es neue Orte für Ökonomische Bildung braucht – OXI 2/2018
Termine
Gemeinschaftlicher Wahnsinn hört auf Wahnsinn zu seyn und wird Magie (Novalis) – Notwendigkeit des Sinneswandels nach Fukushima